LAUFSPORT 49 Teilnehmer bei Ostfriesischen Meisterschaften – Auch zwei Flüchtlinge aus Afrika dabei
Haben Michael und Michael Haile kamen erst vor knapp vier Wochen aus Eritrea nach Norden. Dies war ihr erster Lauf.
OSTFRIESLAND/DUNUM/MR/RHÖ – 21,975 Kilometer galt es am vergangenen Sonnabend bei den Ostfriesischen Meisterschaften im Halbmarathon zu meistern und die Konkurrenz hinter sich zu lassen. 49 Langstreckenläufer gingen dazu bei der vom Lauftreff Schafhauser Wald des SC Dunum ausgetragene Veranstaltung beim Glockenturm in Dunum an den Start.
Unter ihnen waren zwei Teilnehmer, die Eibo Eiben vom Organisationsteam vor Beginn des Wettkampfes ganz besonders begrüßte: Haben Michael und Michael Haile aus Eritrea. Eiben freute sich, dass die Ostfriesischen Meisterschaften nun auch ein bisschen „international“ seien. Die beiden Flüchtlinge aus dem Nordosten Afrikas kamen erst vor wenigen Wochen über die Mittelmeerinsel Lampedusa nach Deutschland, um hier Asyl zu beantragen. Dabei wurden sie Norden zugewiesen. Um Michael und Haile – sowie den acht anderen Flüchtlingen aus Eritrea – den Aufenthalt und die Aufnahme so einfach wie möglich zu machen, schalteten sich verschiedene Organisationen und auch Vereine ein, die unterstützen wollten.
Dazu gehört auch der TV Norden, der die Laufinteressierten betreut und sie mit Sportequipment ausrüstete. „Es sieht so aus, als ob die beiden gut durchtrainiert sind“, sagte Manfred Strupp vom TV über die Afrikaner, die aber bei ihrem ersten Wettkampf außer Wertung starteten, denn es durften nur Vereinsmitglieder antreten. Pünktlich um 15 Uhr wurden die Läufer von Eiben auf die Rundstrecke, die zweimal zu laufen war, rund um Dunum durch die Wallhecken Landschaft geschickt. Nach längerer Wettkampfpause versuchte sich auch Sonja Hoogestraat (LG Harlingerland) wieder über eine längere Distanz im Wettkampf. Hoogestraat erzielte dabei, in einer Männergruppe laufend, einen ungefährdeten Sieg und hatte nach 1:42:16 Stunden den Titel über diese Distanz sicher. Vorjahressiegerin Heike Piotrowski (LG Harlingerland) nahm mit Sohn Malte (2,5 Monate alt) die Vereinskollegin im Ziel in Empfang. Piotrowski befindet sich nach der Babypause im leichten Training und wird wohl beim Ossiloop wieder mit dabei sein. Die weiteren Podest Platzierungen belegten Anja Dekker vom MTV Aurich mit 1:46:11 Stunden und Almuth Maaß nach 1:46:29 Stunden von der LG Ostfriesland.
Auch bei den Männern war eine Titelverteidigung nicht möglich, Vorjahressieger Ingo Janssen (Emder LG) verweilt beruflich in China. So setzte sich Marco Tammen (SV Teutonia Stapelmoor) nach 1:18:05 Stunden souverän durch. Es folgten Rolf Hommers (1:21:57 Stunden) und Frank Lünemann (1:24:12 Stunden), beide vom MTV Aurich.