Maske ab und dann Vollgas


Mehr als 100 Starter beim 38. Harlingerland-Volkslauf

Von Jochen Schrievers

Dunum – Matthias Heinken steht im Zielbereich des Harlingerland-Volkslaufs und wartet. Er hat soeben den Halbmarathon gewonnen und blickt zufrieden auf die Uhr. 1:14:41 Stunden hat er benötigt. „Das ist eine neue persönliche Bestzeit“, sagt er zufrieden. Es sei alles gut gelaufen, fügt er hinzu. Inzwischen ist der Puls wieder fast auf seinem Ruhewert angekommen, doch von seinen Verfolgern ist noch nichts zu sehen. Die Strecke sei schön, auch wenn der Wind auf der zweiten Runde für seinen Geschmack etwas stark war. „Und es war stellenweise etwas rutschig, zumindest mit meinen Schuhen“, berichtet der Läufer aus Norden. Eine gute Viertelstunde ist seit seinem Zieleinlauf vergangen, als mit Verena Coordes vom TuS Weene die erste Frau die Ziellinie des Halbmarathons überquert, kurz darauf hat es mit Stefan de Jonge (TuS Weene) auch der zweite Mann geschafft.

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Für die meisten Starter ging es in Dunum aber nicht nur um Spitzenzeiten. Viele waren froh, dass sie zur Zeit überhaupt die Chance haben, sich auf der Strecke messen zu können. Eine von ihnen ist Marion Baumann vom TuS Zetel, Siegerin über die zehn Kilometer. Mit ihrer Leistung war sie zufrieden, von ihrer persönlichen Bestzeit aber weit entfernt. „Wir trainieren ja mehr oder weniger in den Wettkämpfen“, erklärt sie. Zwar läuft sie mit ihren Vereinskollegen auch so, doch das ist eben etwas anderes. Wirklich an der Leistungsgrenze und gegen die Uhr – das passiert im Training eher selten. Und durch die lange Pause haben sich die Zeiten eben nicht gerade verbessert. Entsprechend glücklich waren sie und ihre Mitstreiter, dass in Dunum mal wieder ein Wettkampf stattgefunden hat. „Die ersten sagen ja schon wieder ab“, sagt sie. Der Lauf beim Delftfest in Emden und der Sommerlauf in Wardenburg sind aufgrund der steigenden Coronazahlen erneut aus dem Kalender gestrichen worden.

Trotzdem haben einige den Lauf in Dunum als Vorbereitung auf größere Veranstaltungen genutzt. Kevin Schelken von der LG Harlingerland will in einem Monat beim Berlin Marathon starten. Zudem peilt er seinen ersten Ironman-Triathlon an. Eine Zeit um 1:50 Stunden hatte er für die Vorbereitung in Dunum angepeilt. Aber er fühlte sich gut – auch bei einem schnelleren Kilometerschnitt. Im Ziel stand eine Zeit von 1:37:20 Stunden zu Buche. Damit hat er sich zwar nicht an seine eigene Vorgabe gehalten, aber dafür seine persönliche Bestzeit um rund neun Minuten unterboten.

Ein starkes Team im Hintergrund

Lob gibt es in Dunum nicht nur von den Läufern

Von Jochen Schrievers

Jeder Läufer erhält vor dem Start des Harlingerland-Volkslaufs einen Umschlag mit seinen Startunterlagen und der Nummer sowie etwas Traubenzucker. Damit das alles passt, hat Saskia Günther manche Stunde verbracht und die Sachen zusammengepackt. Ein großer Teil der Umschläge lag zwar noch aus dem Vorjahr parat, doch alle mussten noch einmal umgepackt werden. Der Traubenzucker war abgelaufen und die Masken mussten auch wieder raus – also alle Umschläge noch einmal aufmachen. Doch sie war nicht die einzige, die vor und während des Laufes alle Hände voll zu tun hatte. Auch das Technikteam um Wilko Willms sowie die anderen Organisatoren haben immer wieder Hygienekonzepte angepasst und vor Ort umgesetzt. Die Arbeit hat sich gelohnt. Dieser Meinung waren nicht nur die gut 100 Läufer, die sich über einen reibungslosen Ablauf freuten. Auch Dunums Bürgermeister Erwin Freymuth lobte die Organisatoren und die Zusammenarbeit.

Und einige der Veränderungen, die die Coronalage für die Organisation mit sich gebracht hat, sollen auch bei künftigen Laufveranstaltungen beibehalten werden. Die Dunumer sehen die aktuelle Lage eben nicht nur als Belastung, sondern auch als Chance.